Freitag, 06. Dezember 2019

Muslimisches Grabfeld auf dem Weinheimer Friedhof

Eine Zypresse als Symbol des Lebens

Weinheim, 22. Juli 2014. (red/pm) Auf dem Weinheimer Hauptfriedhof können jetzt auch Muslime ihres Glaubens gemäß bestattet werden. [Weiterlesen…]

Heiner Bernhard beim Sommerfest der Moschee

„Unterstützen Sie die Demokratie“

OB beim Moscheefestb

„Die Menschen der Moschee-Gemeinde sind ein Teil der Weinheimer Bürgerschaft – sie gehören zu uns, wie der Islam zu Deutschland gehört.“, sagte Oberbürgermeister Heiner Bernhard beim Sommerfest der Moschee. Foto: Stadt Weinheim.

 

Weinheim, 25. Juni 2013. (red/pm) Der Oberbürgermeister Heiner Bernhard lobte beim Sommerfest der Moschee die Integration der in Weinheim lebenden türkischen Bürgerinnen und Bürger und ermutigte sie zum politischen Engagement. [Weiterlesen…]

Ausschuss für Technik und Umwelt beschließt Bebauungsplanauftstellung für Nordanbindung Industriepark

„Mir gebet nix!“

Weinheim, 10. Mai 2013. (red/ld) Die Nordanbindung an den Industriepark kommt. Die Bahnbrücke am Langmaasweg muss bis 2014 abgerissen werden. Das sieht der Bebauungsplanvorentwurf vor, den der Ausschuss für Technik und Umwelt am Mittwoch beschlossen hat. Besonders kritisch betrachteten die Stadträte die Kostenverteilung zwischen der Firma Freudenberg und der Stadt. Nach ihrer Meinung profitiert hauptsächlich das Unternehmen von dem Bebauungsplan. Die größten Anteil der Kosten trägt aber die Stadt. [Weiterlesen…]

Ein Blick über den Minarettrand

„Interkultureller und interreligiöser Dialogkreis Weinheim“ besuchte die Mannheimer Moschee

Ausflug zur Mannheimer Moschee.

 

Weinheim/Mannheim, 24. April 2012. (red/pm) Weinheim schaut in Sachen Integration und interreligiösen Austausch nach Mannheim: Positive Erfahrungen rund um die dortige Yavuz-Sulta-Moschee sollen Anregungen für das Miteinander in Weinheim bringen.

Anm. d. Red.: Der verantwortliche Redaktionsleiter des Weinheimblog.de, Hardy Prothmann, hatte bereits 1995 über die Mannheimer Moschee und ihre Entstehung für DIE ZEIT berichtet: „Richtung Mekka“. Den Text können Sie hier nachlesen.

Information der Stadt Weinheim:

„Sie ist beeindruckend, fast wirkt sie wie ein Märchen aus Tausend und einer Nacht: Die große Mannheimer Moschee im Stadtteil Jungbusch, sie fasst bis zu 2500 Menschen.

Ihr Bau Mitte der 90er Jahre, die Vorgeschichte und die Stellung des islamischen Gotteshauses in der Quadratestadt, das ist auch im Nachhinein ein spannendes Kapitel Integration.

Von der Mannheimer Moschee lernen – heißt daher Integration lernen. Unter diesem Motto stand jetzt ein Besuch des „Interkulturellen und interreligiösen Dialogkreis Weinheim“.

Dieser Arbeitskreis trifft sich regelmäßig, meistens in der Weinheimer Mevlana Moschee, um die jeweils andere Religion verstehen zu lernen und Themen der Integration zu besprechen. Der Arbeitskreis ist vor zwei Jahren aus der „Minarettkommission“ entstanden.

Er besteht aus etwa zwei Dutzend Teilnehmern; Sprecher ist der frühere Mannheimer Ausländerbeauftragte Helmut Schmitt, der in Gorxheimertal wohnt. Ansprechpartnerin bei der Stadtverwaltung ist Ute Schleh im Amt für Jugend und Soziales.

Der Arbeitskreis unternimmt auch immer wieder Exkursionen, so wie jetzt in den Mannheimer Jungbusch. Das war naheliegend, nicht nur weil die Yavuz-Sultan-Moschee der Quadratestadt eine der größten in ganz Deutschland ist – sie war Jahre lang sogar die größte. Ihr Standort direkt neben der Liebfrauenkirche ist auffällig, und dieses städtebauliche Ensemble ist ein Sinnbild für Integration und interreligiöse Dialogbereitschaft.

Dazu erfuhren die Teilnehmer, allen voran Mehmet Mert, der Vorsitzende des Weinheimer Moscheevereins, und seine Frau Hatice, dass es Helmut Schmitt selbst war, der in seiner Zeit als Mannheimer Ausländerbeauftragter zu den „geistigen Architekten“ der Moschee gehörten. Schmitt und Talat Kamran von der Mannheimer Moscheegemeinde erinnerten gemeinsam an die Vor- und Entstehungsgeschichte des Gotteshauses.

1972 hatte sich in Mannheim ein Islamischer Bund gegründet, ab Mitte der 80er Jahre wurde ein Moscheebau diskutiert. 1989 bildete sich auf Anregung von Helmut Schmitt ein interkultureller Gesprächskreis, der den Moscheebau vorbereitete. Die Stadt Mannheim hatte seinerzeit sogar ein Informations- und Begegnungsbüro eingerichtet.

Heute, siebzehn Jahre nach der Eröffnung der Jungbusch-Moschee. weiß man, dass es eine Erfolgsgeschichte geworden ist. Kamran berichtete den Weinheimer Besuchern, dass seit 1995 mehr als 300 000 Menschen die Moschee besucht haben – darunter zahlreiche Schulklassen und andere Jugendgruppen.

„Wir sind Gotteshaus und Kommunikationszentrum“, berichtete er. So habe man es geschafft, in der Bevölkerung kein Fremdkörper zu sein sondern mittendrin und respektiert. Kamran:

Wir verstehen uns als Brücke zwischen den Menschen und den Religionen.

Interessant war auch das Zusammentreffen mit den beiden Regisseurinnen Nina Gühlstorff und Dorothea Schroeder vom Nationaltheater Mannheim.

Die beiden Bühnenkünstlerinnen bereiten gerade ein „dokumentarisches Theaterprojekt“ mit dem Titel „Koranschule“ vor, das die Entstehung der Moschee in Mannheim und die dadurch gewachsene Integration beleuchtet. Premiere ist am 5. Mai.

Info:

Wer sich für den „Interkulturellen und interreligiösen Dialogkreis“ interessiert, kann sich gerne mit Ute Schleh (Amt für Jugend und Soziales) in Verbindung setzen, unter 06201-82 376 oder per Mail: u.schleh@weinheim.de

Vortragsreihe in der Mevlana Moschee

Goethe in der Moschee

Mevlana Moschee. Quelle: Türkiyem Mevlana Moschee

Weinheim, 17. Januar 2012. (red) Die Vortragsreihe in der Mevlana Moschee widmet sich am Sonntag, 22. Januar 2012. Johann Wolfgang von Goethe.

Information der Stadt Weinheim:

„Der Dichterfürst und der Islam, der Orient, wie er selbst gesagt hat, das ist ein Kapitel für sich. Johann Wolfgang von Goethe stand der arabischen Weltreligion näher als man es heute gemeinhin weiß. Vor allem die orientalische Dichtung fand er faszinierend. „Ost-Westlicher-Diwan“ heißt eine Gedichtesammlung Goethes.

Am Sonntag, 22. Januar, steht Johann Wolfgang von Goethe im Mittelpunkt eines Vortrages in der Mevlana Moschee in der Weinheimer Nordstadt. Der Moscheeverein setzt damit eine Veranstaltungsreihe fort, in der sich deutsch- und türkischstämmige Weinheimer Bürgerinnen und Bürger, Christen und Moslems, besser kennenlernen und verstehen sollen. Deshalb geht es in zweisprachigen Vorträgen jeweils um prägende Persönlichkeiten der jeweiligen Landesgeschichte.

Im November letzten Jahres machte der türkische Philosoph Mevlana den Anfang, jetzt geht alles um Goethe. „Es geht uns um Respekt und gegenseitige Anerkennung“, erklärt Mehmet Mert, der Vorsitzende des Moscheevereins, der sich viele Besucher in der Moschee wünscht. Der Vortrag am 22. Januar beginnt um 13 Uhr.“

Deutsches Rotes Kreuz – Erste Blutspende in der Moschee


Weinheim, 22. Juni 2011. (red/pm) Jeden Tag werden lebenswichtige Blutkonserven für Verletzte und Kranke benötigt. Damit der rote Lebenssaft aber für die Bedürftigen zur Verfügung steht ist jeder dazu aufgerufen einen Beitrag zu leisten. Daher bietet das Deutsche Rote Kreuz Weinheim zwei Termine an. Am 27.06.2011 findet die zweite Blutspendeaktion des Jahres in Weinheim statt.

Pressemitteilung Deutsches Rotes Kreuz

Blutspenden rettet Leben. Zwei Termine in Weinheim.

Blutspenden rettet Leben. Zwei Termine in Weinheim.

Spendenwillige können am Montag, 27. Juni 2011, von 14 Uhr bis 19:30 Uhr im Rolf-Engelbrecht-Haus in der Breslauer Straße 40 ihren Dienst am Menschen tun. Jede Blutspende zählt und daher erhalten alle Spender, die zu den Blutspendeterminen in Weinheim einen neuen Blutspender mitbringen als besonderes Dankeschön für ihre Unterstützung einen exklusiven Rucksack. Spenden darf wie immer jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 69 Jahren, nach einem Gesundheitscheck durch das Ärzteteam vor Ort. Erstspender sollten das 60. Lebensjahr nicht überschritten haben. Nach der Spende verwöhnt das Küchenteam des Ortsvereins mit Putenschnitzel, Salat und Fladenbrot oder mit Ofenkartoffeln mit Zaziki und Salat.

Blutspende in der Weinheimer Moschee

Aufgrund der großen Nachfrage bietet das DRK Weinheim eine zusätzliche Blutspendeaktion am 01.07.2011 in der Türkiyem Mevlana Moschee, Bergstraße 149 von 13 Uhr bis 19 Uhr an. Hier wird die Gemeinde mit frisch zubereitetem Döner die Blutspender verwöhnen. Bitte denken Sie daran Ihren Personalausweis oder falls vorhanden ihren Blutspendepass mitzubringen.

Helfer gesucht

Um eine Blutspende durchführen zu können, sind viele Helfer notwendig. Daher sucht das DRK Weinheim Menschen, die bei der Durchführung der Blutspendeaktion ehrenamtlich unterstützen können. Die Voraussetzung zur Mitarbeit ist recht einfach. Es muss nur die Bereitschaft zum Helfen und die Freude am Umgang mit den Menschen vorhanden sein. Medizinische oder sanitätsdienstliche Kenntnisse sind nicht erforderlich. Interessenten sind eingeladen am 27.06.2011 im Rolf Engelbrecht Haus vorbeizukommen um sich über den Ablauf einer Blutspende zu informieren.

EHEC steigert den Bedarf an Blutbestandteilen

Für die Versorgung der derzeit bekannten Patienten mit dem sogenannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) in Verbindung mit dem EHEC-Erreger werden Blutbestandteile, insbesondere Blutplasma benötigt. Gerade jetzt sind die Kliniken besonders auf Blutspenden angewiesen. Daher ruft der DRK-Blutspendedienst jetzt zur Blutspende auf:

Infos: Für Rückfragen steht ihnen Robin Stockmann unter robin.stockmann@blutspende-weinheim.de zur Verfügung.

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Das weinheimblog

Deutsch-türkisches Sommerfest am 12. Juni

Integration über gemeinsames Kochen? Warum nicht. Bild: Stadt Weinheim

Guten Tag!

Weinheim, 30.Mai 2011 (red/pm) In der Weinheimer Moschee haben die ersten Vorbereitungen für das deutsch-türkische Sommerfest am 12. Juni begonnen. Damit das Fest auch ein ein kulinarischer Höhepunkt wird, bereiten die türkischen Frauen bereits die ersten türkischen Spezialitäten vor. In diesem Jahr soll mehr als in der Vergangenheit auf nicht-türkische Gäste eingegangen werden, weitere multi-kulturelle Veranstaltungen in der Moschee sind geplant.

Information der Stadt Weinheim:

„Die Weinheimer Moschee öffnet immer mehr ihre Türen für Besucher aller Kulturen und Religionen. Auch das diesjährige Sommerfest am Sonntag, 12. Juni, soll mehr als in der Vergangenheit auf nicht-türkische Gäste eingehen. Die wichtigsten Programmpunkte, zum Beispiel ein Derwisch-Tanz, werden auf Deutsch erläutert. Darauf haben sich jetzt auch Hatice Mert von der Moschee und Alexandra Raquet, die Kommunale Beauftragte für Chancengleichheit, in der Moschee verständigt.

Bei den ersten Vorbereitungen auf das Sommerfest, ließen sich die türkischen Frauen von interessierten deutschen Hobby-Köchinnen bereitwillig über die Schulter schauen. Alexandra Raquet aber zum Beispiel auch Barbara Ohrmundt aus dem Helferkreis des Internationalen Frauentreffs waren begeistert vom Fleiß und der Geschicklichkeit der türkischen Hausfrauen.

Diesmal waren die Teigwaren an der Reihe. 20 Kilo Mehl verarbeiteten die Frauen mit Eiern und Wasser jeweils zu Teig, den sie auf großen runden Holzscheiben fein ausrollten, um ihn dann als kleine Taschen oder Röllchen – unter anderem mit Lammfleisch – zu füllen.

Das traditionelle Sommerfest soll für die türkischen und deutschen Besucher auch wieder ein kulinarischer Höhepunkt werden. Zum Gelingen des Festes und der guten Verständigung haben die türkischen Frauen wieder einen großen Beitrag geleistetDie vorbereiteten Nudelspeisen wurden dann eingefroren, mindestens einmal in der Woche findet nun bis Pfingsten ein solcher Kocheinsatz statt.

Noch in diesem Jahr planen Alexandra Raquet und Hatice Mert einen gemeinsamen Kochkurs für interessierte deutsche Frauen. Ein interessantes Projekt verspricht ein Radfahrkurs für Frauen zu werden. „Das steigert bei vielen Frauen das Selbstwertgefühl“, erwartet Alexandra Raquet.

Am Mittwoch, 1. Juni, bekommt die Moschee Besuch: Die im letzten Jahr tagende Minarettkommission plus Interessenten an einem Interreligiösen Dialog werden gemeinsam mit Ute Schleh vom Amt für Jugend und Soziales sowie dem Migrations-Experten Helmut Schmitt das islamische Gotteshaus besichtigen.

Am 1. Juli ist der Rote-Kreuz-Blutspendedienst erstmals in der Moschee, um dort eine Blutspendeaktion zu organisieren. Am 14. Juli führen die Frauen des Moscheevereins beim Frauentreff der Kulturen die Ebru-Malerei vor. Geplant ist auch ein regelmäßiger Flohmarkt auf dem Moschee-Parkplatz an Samstagen.“

Einen schönen Tag wünscht
Das weinheimblog

Minarettkommission zieht positives Fazit – langfristiges Integrationsprojekt angestrebt


Guten Tag!

Weinheim, 20. Dezember 2010.

Information der Stadt Weinheim:

„Die Diskussion um die Treppe im Minarett der Weinheimer Moschee hat im Ergebnis auch einen positiven Effekt: Das Thema Integration ist seither in der Stadt mehr in den Fokus gerückt, ein Bedarf ist erkannt und nun kann offensiv an neuen Projekten gearbeitet werden. So lautet das Fazit der Minarettkommission, die im Sommer die nachträgliche Genehmigung der Treppe mit Gesprächen begleitet hat.

Im November hat die Minarettkommission in einer öffentlichen Info-Veranstaltung über ihre Arbeit berichtet. Die Kommission, die vom früheren Mannheimer Ausländerbeauftragten Helmut Schmitt mit Unterstützung der Freudenberg-Stiftung geleitet wurde, bestand aus Vertretern der Verwaltung, den Gemeinderatsfraktionen und sachkundigen Bürgern, sowie Vertretern des Moscheevereins.

Bei einer abschließenden Sitzung in den Räumen der Freudenberg-Stiftung bekräftigten jetzt alle Mitglieder der Kommission, dass das Gremium auch nach der Lösung des konkreten Konfliktes um das „Minarett“ weiterhin den Integrationsprozess in der Stadt begleiten wird – dann natürlich unter einem anderen Namen. In einem gemeinsamen Fazit bewerteten die Kommissionsmitglieder ihre Arbeit und die Ergebnisse als erfolgreich und als Grundlage für ein weiteres Engagement.

Parallel dazu soll sich ein christlich-islamischer Gesprächskreis gründen. Helmut Schmitt sagte zu, dass er in den ersten beiden Monaten des Jahres 2011 die Arbeit einer Integrations-Kommission, des Gesprächskreises und anderer in Weinheim im Bereich der Integration bereits tätigen Gruppen und Gremien stärker vernetzen will.

Der gelernte Sozial-Pädagoge und Integrations-Experte kündigte an, im Laufe des nächsten Vierteljahres mit mehreren Partnern ein umfassendes und langfristig angelegtes Integrationsprojekt für Weinheim in Gang zu setzen.

Mit Oberbürgermeister Heiner Bernhard und der Freudenberg-Stiftung seien darüber schon Gespräche geführt und erste Rahmenbedingungen definiert worden. „Ich bin auf offene Ohren und großes Interesse gestoßen“, erklärte er.

Das gemeinsame Ziel sei die zunehmende Akzeptanz der türkisch-islamischen Bevölkerung in der Stadtgesellschaft. Die Freudenberg-Stiftung und die Stadt, so Schmitts Einschätzung, haben in der Vergangenheit in Weinheim bereits Strukturen aufgebaut, die eine tragfähige Basis für den weiteren Verlauf des Integrationsprozesses bilden.

Stiftung und Stadt unterstützen das Projekt finanziell und personell. Oberbürgermeister Heiner Bernhard und die Mitglieder der Kommission bestärkten Schmitt in seinen Plänen und sagten engagierte Unterstützung zu. In einem nächsten Schritt will Helmut Schmitt weitere Stiftungen, die zuständige Bundesbehörde und das Land als Projektpartner und – förderer gewinnen.“

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Das weinheimblog

Internationaler Frauentreff in der Weinheimer Moschee gut besucht

Guten Tag!

Integration, Frauen, Türken, Kultur, Religion

Frauen tauschen sich über ihre Kulturen aus. Bild: Stadt Weinheim

Von Roland Kern

Die Märchenerzählerin hatte es erst nicht leicht. Die mehr als 100 Frauen, die am Dienstag den Internationalen Frauentreff in der Weinheimer Moschee besuchten, sorgten für einen stattlichen Geräuschpegel.

Die Neugier auf die anderen Menschen am Tisch, auf ihre kulturelle Herkunft und ihre Gebräuche war groß, der Gesprächsstoff ging nicht aus. „Das ist ein Austausch mit offenen Herzen“, freute sich Alexandra Raquet, die Weinheimer Beauftragte für Chancengleichheit, die den Ort für den vorweihnachtlichen Frauentreff gewählt hatte. „Ich bin sehr schnell auf offene Türen und viel Freundschaft im Moscheeverein gestoßen“, erklärte sie. Im Saal der Moschee hing die türkische Nationalflagge neben der deutschen.

Übersetzerinnen waren übrigens nicht nötig, weder bei der Begrüßung durch Alexandra Raquet noch bei jener von Hatice Mert vom Weinheimer Moscheeverein. Die Frauen verstanden und verständigten sich sehr gut – jederzeit auf Deutsch.

Original Türkisch hingegen war das Büffet, das von den Frauen aller Kulturen begeistert angenommen wurde. Tage vorher hatten die für ihre Gastfreundschaft bekannten Türkinnen die Speisen vorbereitet und angerichtet – sie waren sichtlich glücklich, als es den Gästen, darunter auch einige Weinheimer Stadträtinnen, gut schmeckte.

Auch der italiensche Verein versorgte die Frauen mit leckerem selbstgemachtem Tiramisu und weitere tolle selbstgemachte Kuchen ergänzten das Büffet
Dabei war das Abendessen nach Sonnenuntergang für viele türkische Frauen die erste Mahlzeit des Tages. Der 7. Dezember war nämlich in diesem Jahr der Tag ihres Neujahrsfestes, und besonders gläubige Moslems fasten an diesem Tag. Dass der Neujahrstag im moslemischen Kalender nicht immer an einem Tag gefeiert wird, sondern mit der Mondphase wandert, das war auch ein Gesprächsthema an den Tischen und für die meisten Frauen eine Neuigkeit.

„Wir sind heute hier, weil wir für ein besseres Miteinander der Kulturen einstehen“, hatte Alexandra Raquet in ihrer Begrüßung erklärt. „Im Rahmen des Frauentreffs wollen wir uns öffnen, auf andere Kulturen zugehen, und andere Menschen besser kennen und verstehen lernen, ja auch neue Blickwinkel und Sichtweisen entdecken“, beschrieb sie. Schon die Organisation und das Programm des Frauentreffs sei „gemeinsam auf Augenhöhe gestaltet worden“.

Büffets sind immer ein Ort der Begegnung. Bild: Stadt Weinheim

Entscheidend für den Erfolg von Integrationsprozessen sei stets die Beteiligung und Verantwortung aller Beteiligten: Der deutschen und der nicht-deutschen Bürgerinnen und Bürger von Weinheim. Und angesichts einer bunten Mischung von Frauen aller Kulturen und den vielen Gesprächen zwischen deutschen und türkischen Frauen, freute sie sich: „Wir sind eine kommunale Verantwortungsgemeinschaft.“

Der Frauentreff zeige, dass Weinheim eine gastfreundliche Stadt der Toleranz sei, in der die Grundrechte und Menschenrechte der Nicht-Diskriminierung, der gleichberechtigten Teilhabe und der Religionsfreiheit respektiert werden, so die Beauftragte. Besonders begrüßte sie auch verschiedene Trägerinnen von Integrationsprojekten in Weinheim wie Dr. Cristina Ricca von der VHS und Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle „Integration Central“.

Für viele nicht-türkische Frauen war es der erste Besuch in der Weinheimer Moschee. Deshalb organisierte Hatice Mert spontan eine Führung durch das moslemische Gotteshaus, das – wie ein Gemeindehaus einer christlichen Kirche – nicht nur ein Gebetsraum, sondern auch auch ein Ort der Gemeinschaft und Begegnung ist.

Neue Kontakte gab es einige. Und Ideen. Zum Beispiel der Auftritt eines deutschen Frauenchors in der Moschee, oder internationale Kochkurse in der Moschee, aber auch bei Gruppen anderer Nationalitäten. Alexandra Raquets Fazit: „Die Frauen haben es vorgemacht, wie man aufeinander zugeht.“

Der Termin für den nächsten Frauentreff der Kulturen steht auch schon fest, es ist der Donnerstag 22. Februar, 2011. Die Frauen der türkischen Gemeinde haben sich schon angemeldet.

Anmerkung der Redaktion:
Roland Kern ist Journalist und Pressesprecher der Stadt Weinheim